HOME TOP UP PREV NEXT 0 1 2 3 4 5 6 7 ENGLISH MAP Logisch-philosophische Abhandlung 6.12
Daß ihre Bestandteile so vernknüpft eine Tautologie ergeben, das charakterisiert die Logik ihrer Bestandteile.
Damit Sätze, auf bestimmte Art und Weise verknüpft, eine Tautologie ergeben, dazu müssen sie bestimmte Eigenschaften der Struktur haben. Daß sie so verbunden eine Tautologie ergeben, zeigt also, daß sie diese Eigenschaften der Struktur besitzen.
Diese Methode könnte man auch eine Nullmethode nenne. Im logischen Satz werden Sätze miteinander ins Gleichgewicht gebracht und der Zustand des Gleichgewichts zeigt dann an, wie diese Sätze logisch beschaffen sein müssen.
(Es gibt nicht, wie Russell meinte, für jede "Type" ein eigenes Gesetze des Widerspruches, sondern Eines genügt, da es auf sich selbst nicht angewendet wird.)
Und dies tun wir, wenn wir einen logischen Satz "beweisen". Denn, ohne uns um einen Sinn und eine Bedeutung zu kümmern, bilden wir den logischen Satz aus anderen nach bloßen Zeichenregeln.
Der Beweis der logischen Sätze besteht darin, daß wir sie aus anderen durch successive Anwendung gewisser Operationen entstehen lassen, die aus den ersten immer wieder Tautologien erzeugen. (Und zwar folgen aus einer Tautologie nur Tautologien.)
Natürlich ist diese Art zu zeigen, daß ihre Sätze Tautologien sind, der Logik durchaus unwesentlich. Schon darum, weil die Sätze, von welchen der Beweis ausgeht, ja ohne Beweis zeigen müssen, daß sie Tautologien sind.
Jede Tautologie zeigt selbst, daß sie eine Tautologie ist.