HOME TOP UP PREV NEXT 1 2 3 4 5 ENGLISH MAP Logisch-philosophische Abhandlung 5.51
Das, was in "~p" verneint, ist aber nicht das "~", sondern dasjenige, was allen Zeichen dieser Notation, welche p verneinen, gemeinsam ist.
Also die gemeinsame Regel, nach welcher "~p", "~~~p", "~p v ~p", "~p . ~p", etc. etc. (ad inf.) gebildet werden. Und dies Gemeinsame spiegelt die Verneinung wieder.
Und so kann man sagen: Zwei Sätze sind einander entgegengesetzt, wenn sie nichts miteinander gemein haben, und: Jeder Satz hat nur ein Negativ, weil es nur einen Satz gibt, der ganz außerhalb seiner liegt.
Es zeigt sich so auch in Russells Notation, daß "q : p v ~p" dasselbe sagt wie "q"; daß "p v ~p" nichts sagt.
Und dies ist auch der Fall, denn das Symbol "p" und "q" setzt ja selbst das "v", "~", etc. voraus. Wenn das Zeichen "p" in "p v q" nicht für ein komplexes Zeichen steht, dann kann es allein nicht Sinn haben; dann können aber auch die mit "p" gleichsinnigen Zeichen "p v p", "p. p", etc. keinen Sinn haben. Wenn aber "p v p" keinen Sinn hat, dann kann auch "p v q" keinen Sinn haben.