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Logisch-philosophische Abhandlung 6.341
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Die Newtonsche Mechanik z.B. bringt die Weltbeschreibung auf eine
einheitliche Form. Denken wir uns eine weiße Fläche, auf der
unregelmäßige schwarze Flecken wären. Wir sagen nun: Was für ein Bild
immer hierdurch entsteht, immer kann ich seiner Beschreibung beliebig
nahe kommen, indem ich die Fläche mit einem entsprechend feinen
quadratischen Netzwerk bedecke und nun von jedem Quadrat sage, daß
es weiß oder schwarz ist. Ich werde auf diese Weise die Beschreibung
der Fläche auf eine einheitliche Form gebracht haben. Diese Form ist
beliebig, denn ich hätte mit dem gleichen Erfolge ein Netz aus
dreieckigen oder sechseckigen Maschen verwenden können. Es kann sein,
daß die Beschreibung mit Hilfe eines Dreiecks-Netzes einfacher geworden
wäre; das heißt, daß wir die Fläche mit einem gröberen Dreiecks-Netz
genauer beschreiben könnten, als mit einem feineren quadratischen
(oder umgekehrt) usw. Den verschiedenen Netzen entsprechen verschiedene
Systeme der Weltbeschreibung. Die Mechanik bestimmt eine Form der
Weltbeschreibung, indem sie sagt: Alle Sätze der Weltbeschreibung müssen
aus einer Anzahl gegebener Sätze -- den mechanischen Axiomen -- auf
eine gegebene Art und Weise erhalten werden. Hierdurch liefert sie die
Bausteine zum Bau des wissenschaftlichen Gebäudes und sagt: Welches
Gebäude immer du aufführen willst, jedes mußt du irgendwie mit diesen
und nur diesen Bausteinen zusammenbringen.
(Wie man mit dem Zahlensystem jede beliebige Anzahl, so muß man mit
dem System der Mechanik jeden beliebigen Satz der Physik hinschreiben
können.)
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